Nach wenigen hundert Metern ragt vor uns im fahlen Mondlicht eine unendlich hoch erscheinende, schwarze Wand empor. Weit über uns glimmen Lichter von Stirnlampen. Ein hartes Stück Arbeit und viel Selbstüberwindung wird von uns abgefordert, um in den nächsten viereinhalb Stunden (!!!) zum Gilman's Point zu gelangen. Nach jeder Stunde machen wir 5 Minuten Pause. Den Kraterrand entlang führt uns dann der Weg über den Stella Point zum Uhuru Peak, den wir um 6 Uhr 25 erreichen. Es wird hell und ein grandioser Rundblick bietet sich unseren staunenden Augen dar. Unbeschreiblich schön. Ach, wenn die Zeit nur ein klein wenig angehalten werden könnte.
Ein extrem kalter Wind pfeift über das Gipfelplateau. Mir wird kalt. Meine Handschuhe kann ich wegen der Kälte immer nur ganz kurz ausziehen, deshalb missraten leider meine Fotos :-(.
Die Kälte und der Trubel der vielen anderen "Bezwinger" des Kilimanjaros befördern meine Entscheidung: Nichts wie zurück. Mit Klaus, dem die Kälte an den Händen zusetzt, Samuel und Anny geht's um 7 Uhr zurück, diesmal bei richtigem Tageslicht.
Nach eineinhalb Stunden (!!!) sind wir um 8 Uhr 30 wieder an der Kibo Hut. Rasante Abfahrten die Geröllhänge hinab, atemberaubend schnell. Die anderen treffen eine Stunde später ein. Wir ruhen uns etwas aus, essen zu Mittag, wenn auch mit wenig Appetit. Dann wird gepackt und ab geht's entlang der Marangu Route ("Coca Cola Route") weitere 1000 Höhenmeter hinab bis zur Horombo Hut.
Beim Abendessen das tägliche Ritual: Messung des Pulses und des Sauerstoffgehaltes im Blut. Alles bestens. Wir haben es geschafft, den Gipfel zu erreichen, ohne dass einer von uns höhenkrank wurde - wirklich erstaunlich!
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