Sonntag, 22. Februar 2015

Kapriolen (18./19. Februar): Du sollst den Tag nicht vor dem Abend loben!

Bis gegen 10 Uhr 30 ist für uns die Welt in Ordnung. Wir nähern uns Istanbul, wo wir ein paar Stunden auf unseren Weiterflug nach Nürnberg warten werden. Doch dann: Auf unserem Display vollführt das Flugzeug einen Dreiviertelkreis und plötzlich weist die Route nach links unten Richtung Izmir. In kaum verständlichem Englisch erfahren wir über die Bordsprechanlage, dass wegen Schneefalls der Istanbuler Flughafen den Betrieb eingestellt hätte. Noch bleiben wir gelassen. Wir landen nach 20 Minuten in Izmir und stehen dort erst einmal über eine Stunde auf dem Rollfeld herum. Wir hoffen noch auf den Weiterflug, unser Zeitpuffer ist ausreichend groß, hakuna matata  :-). Doch dann: Alle Passagiere müssen aussteigen, werden mit Bussen zu einem Abflugsgate gefahren, 150 Menschen irren ziellos durch den Abflugsbereich und werden schließlich wieder zum Ausgangspunkt zurückgeschickt. Bis jetzt hat sich.noch kein verantwortlicher Mitarbeiter der Turkish Airline blicken lassen! Wieder rein in die Busse, 100m ums Eck zum Ankunftsgate gefahren und Gepäck am Baggage Claim rauspicken. Wir warten vergeblich auf Informationen, wie es denn weitergehen soll. Von einer verantwortlichen Mitarbeiterin der Turkish Airline ist immer noch nichts zu sehen!! Wir warten und warten und warten. Dann wird uns mitgeteilt, dass draußen Busse bereit stünden, die uns in ein Hotel bringen würden. Passkontrolle, Visa-Stempel, leichtes Chaos an den Bussen. Bei manchen der Mitreisenden liegen die Nerven inzwischen mehr als blank. Eine halbe Stunde Busfahrt, dann wenigstens problemloses Einchecken im großen Hotel mit eigenem Thermal- und Wellnessbereich. Edgar, Helmut und Klaus gehen erst einmal zum Schwimmen und Saunieren. Es geht auf den Abend zu. Von einem verantwortlichen Mitarbeiter der Turkish Airline ist auch jetzt noch nichts weit und breit zu sehen oder zu hören!!! Information, wie es weiter gehen soll - negativ. Hannes sieht im Fernsehen einen Bericht über das Chaos am Istanbuler Flughafen. Wir beschließen daraufhin, unser Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. In konzertierter Aktion mit unseren lieben Frauen Zuhause (danke!) und Sigrid von unserer Reiseagentur (danke!) gelingt es uns, für den folgenden Vormittag 5 Flüge nach München zu ergattern. Beruhigt können wir uns nach dem Abendessen zu Bett begeben. Wir werden morgen wieder zu Hause sein :-). Am Morgen dann Frühstück, auschecken und mit zwei Taxis ab zum Flughafen. Wir sind auf dem Weg, alles wird gut. Mir tun die anderen Mitreisenden leid, die im Hotel weiterhin ausharren müssen und, wie auch wir, bis jetzt immer noch keine verantwortliche Mitarbeiterin der Turkish Airline zu Gesicht bekommen haben!!!! Ein Musterbeispiel für ein  Krisenmanagement, wie es auf keinen Fall sein darf! Und das bei einer Airline, die angeblich als eine der besten Europas ausgezeichnet wurde. Mit mir hat sie nach diesen Erfahrungen jedenfalls einen Kunden verloren, soviel ist sicher.


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